Ercolano

Veröffentlicht am 26. Juni 2023 um 14:32

Manchmal sind es die Zufälle die mich zu den spannendsten Orten führen. Offen sein für das was kommt, Dinge annehmen, das Alles lerne ich wieder auf meinem Weg. Dafür werde ich belohnt, mit Orten und Eindrücken und Erlebnissen mit denen ich vorher nie gerechnet hab. 

Ercolano stand nie auf meiner Liste und ich hatte auch noch nie etwas davon gehört. 

Die Nacht war unruhig und ich hab nicht wirklich in den Schlaf gefunden, als ich dann doch weggeschleudert bin sauste eine Kolonne Wohnmobile an mir vorbei und machte sich lautstark breit. Morgens um 7:30h. Meine Laune sinkt gerade stark gegen Null, ich habe keine Ahnung was ich machen soll, bleiben oder fahren. Ich suche auf dem Handy rum und finde Ercolano. Hier soll auch eine Ausgrabungsstätte sein, anders als Pompeji, kleiner, weniger bekannt aber mehr erhalten. Also fahre ich nach Ercolano. 

Den ersten Tag verbringe ich auf dem Platz um mich zu sammeln nach dieser bekloppten Nacht. Der nächste Tag beginnt gut und ich freu mich auf das was kommt. Google Maps an und los. Tja, doch nicht so einfach… Da sind Straßen gesperrt, da geht es nicht weiter und rundherum sind Sackgassen. Bei der suche nach dem Weg treffe ich ein schottisches, älteres Paar, die suchen wie ich. Wir schließen uns zusammen und finden gemeinsam den Weg, unterwegs unterhalten wir uns noch nett. Boar ich liebe ja den schottischen Akzent, aber der Mann war echt schwer zu verstehen, uff.

Vor dem Eingang were ich von einer Fremdenführerin angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, eine geführte Tour mit einer Kleingruppe zu machen, allerdings auf Englisch. Naja, hab ich auf dem hinweg geübt. Nach einer halben Stunde ist die Gruppe komplett. Ein Paar aus den USA, deren Schwiegertochter und Sohn in der Schweiz leben und sie bereisen von dort aus einzelne Ziele in Europa und ein älteres Paar aus London. 

Also amerikanisches und britisches Englisch heute auch noch und dann noch mit italienischen Akzent von unserer Fremdenführerin.

Die habe ich beim zweiten Satz ins Herzgeschlossen. Sie sagte, wir seien gerade wie Jesus und würden über Wasser laufen, da wo wir jetzt lang gingen sei vor dem Ausbruchs des Vesuv das Meer gewesen. Genau mein Humor. Die Führung ist großartig, ich lerne so viel, auch das die Menschen damals von Penissymbolen besessen waren, weil diese das Böse abhalten sollten. 

Ich verbringe den ganzen Tag in der Ausgrabungsstätte und bin sehr dankbar, dass ich mich entschieden habe hierhin zu fahren.

 

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