Das Wichtigste vor weg, der Mama gehts wieder besser.
Der Plan in meinem Kopf ist nur grob, Richtung Norden, dann Westen, immer an der Sohle entlang.
Die Fahrt ist ziemlich anstrengend, da der Wind zeigt was er kann, also entscheide ich mich für einen Stopp an einem abgeschiedenem Camping Platz.
Ich hatte mir vorgenommen ganz entspannt ein paar Bilder zu sortieren und vielleicht ein paar Berichte zu schreiben. Am Ende hab ich mich fürs Lesen entschieden. Zudem hab ich mich mit einem lieben Freund ausgetauscht, der mir den Tipp gab Matera zu besuchen, er meinte es könnte mir gefallen.
Also am nächsten Morgen Sachen zusammen packen und bezahlen. Die Platzbesitzer sind sowas von nett, mir wird sogar noch ein Kaffee angeboten. Was sind die Menschen herzlich.

Der Weg führt mich jetzt wieder ins Landesinnere. Der Stellplatz ist ausgesucht und ins Navi eingegeben. Sanfte Hügel prägen die Landschaft und bilden einen verträumten Rahmen für meine Fahrt. Dann geht es links ab und hoch, fast alpines Gelände, wo kommt das denn plötzlich her. Im Gelände sind Ruinen zu erkennen von scheinbar alten Häusern die sich in die Umgebung eingefügt haben. Durch Serpentinen geht es weiter hoch, bis das Gelände wieder offen wird und die Hügel sich wieder sanft in das Bild einfügen. Ich parke am archäologischem Park und genieße die Natur und die Ausgrabungen.
Nach diesen ersten Eindrücken finde ich auch schnell den Stellplatz. Ein kleiner verwunschener Ort, mit einem kleinen Lädchen für regionale Köstlichkeiten, Dusche und Klo gibt es auch. Wenn man möchte sogar einen Shuttleservice bis in die Stadt, am Abend wird Musikgespielt und ansonsten ist es ruhig und friedlich.
Nach dem ich meinen Platz gefunden habe geht es für mich noch ein bisschen zu Fuß weiter. Da soll ein schöner Aussichtspunkt sein, nur 15 min. entfernt. Daraus werden 3h, nicht weil ich Troll mich verlaufen habe, sondern weil es soviel zu sehen gibt und die besondere Atmosphäre mich immer wieder dazu zwingt mich hinzusetzten und zu staunen. Ich klettere auf Felsen und mache dort meine Pausen, bestaune Matera von weitem und kann kaum fassen wie diese Stadt gebaut wurde, dass da plötzlich so eine große Schlucht ist, das auf dieser Seite Hölen, Grotten und Bauten sind. Matera verzaubert mich, obwohl ich noch nicht mal da war.
Am nächsten Tag mach ich mich mit Joe auf den Weg in die Stadt. Luftlinie ist sie ganz nah zum Stellplatz, aber die Schlucht macht daraus eine Alpine Wanderung, das muss heute nicht sein. Also ab in ein Parkhaus, das auch für Wohnmobile geeignet ist. Wichtig ist, hier wird beim ankommen bezahlt, nicht beim rausfahren. Hab ich auch erst zu spät bemerkt. Bin auf die Post gespannt. Vor der Reise hätte mich das komplett aus der Bahn geworfen, jetzt denk ich mir nur, wird wohl Post aus Italien auf mich warten wenn ich nach Hause komme. Es wirkt, ich werde entspannter. Als erstes besuche ich eine alte Zisterne und später Folge ich dem touristischem Weg durch die Altstadt. Matera ist zwar touristisch, aber die vielen kleinen Läden verstecken sich fast. Sie liegen unaufdringlich am Weg, etwas zurück auf den vielen kleinen Plätzen zwischen all den Treppen. Ja Treppen, unendlich viele Treppen. Ich schaue mir Höhlenwohnungen an und Felsenkirchen, genieße im Stone Garden Café einen leckeren Salat und verliebe mich mit jedem Schritt mehr in diese Stadt. Diese Stadt wirkt irgendwie magisch und der Zeit entrückt. Wenn man bedenkt, das die Menschen noch bis in die 50iger Jahre in den Felsenwohnungen gelebt haben. Der neuere Teil der Stadt ist lebhaft und quirlig, auf eine angenehme Weise. Es geht zurück zum Wohnmobil und ich beschließe noch eine Nacht zu bleiben und mich von den Eindrücken zu erholen. Dieses mal auf einem klassischem Stellplatz. Auch hier ist der Empfang sehr herzlich und zur Begrüßung gibt es einen Laib regionals Brot geschenkt. Sehr lecker und aromatisch. Eine Etappe die mich tief beeindruckt hat geht zu Ende.
Kommentar hinzufügen
Kommentare