Sizilien Teil 1

Veröffentlicht am 2. Juni 2023 um 20:00

Auf gehts nach Sizilien oder einfach Nerven behalten, durchatmen und lächeln. 

Wer mir hier schon länger folgt, der weiß, eine problemlose Anreise liegt mir scheinbar nicht. Daraus folgt meine Aufgabe:  ich lerne mich den Herausforderungen mit Geduld und Humor zustellen. Klappt nicht immer aber manchmal klappt es schon ganz gut.

Die Anreise nach Sizilien hat mich an meine Grenzen gebracht, nein, eigentlich darüber hinaus. Ich hab geschrien und hatte Tränen in den Augen und bin von Verzweiflung bis Wahnsinn durch ziemlich viele Emotionen gerannt.

Was war passiert?

Also die Anreise bis zum Fährort Villa San Giovanni verlief erstaunlicherweise ziemlich einfach. Also runter von der Autobahn in Richtung Hafen, vorbei an seltsamen Schildern wo man irgendwelche Tickets kaufen kann. Mehr war auf die Schnelle in dem Gewusel nicht zu erkennen. Das Navi führte mich brav weiter Richtung Hafen. Einfahrt nur mit gültigem Ticket….. Ticket? Aber wo kann ich das holen? Das eben kann es doch nicht gewesen sein, ich musste danach doch noch durch die halbe Stadt juckeln. Also Parkplatz suchen und Internet befragen. Das wusste aber auch keinen Rat. Also war meine Idee wieder zurück zu dem Ticketding zu fahren. Aber wie da hin, ich stecke in einer Einbahnstraße fest. Also versuchte ich im italienischen Feierabendverkehr den Weg zurück zur Autobahn. Das Navi geht wohl davon aus, dass ich ein Kleinstmobil bin, ich lande in Gassen durch die ich gerade so durchpause, abbiegen funktioniert da nicht. Mein Puls ist wer weiß wo, meine Laune auch. Wo ist diese Autobahn? 

Nach 30 Minuten habe ich die Autobahn gefunden, bin durchgeschwitzt und völlig entnervt. Mir gelingt es den Weg zum Ticketschalter zu finden, der ist wirklich für die Fähre… Dort werde ich freundlich empfangen und von einem netten Herren in die Ticketreihe eingewiesen. Dieser hat mal in Deutschland gearbeitet und übersetzt für mich beim Ticketverkäufer. Zudem möchte er uns verkuppeln. Der Mann hinterm Schalter bietet dem Kollegen seinen Platz an und der ist dann doch etwas überrascht. Alle lachen herzlich und ich hab endlich mein Ticket. 

Jetzt aber zum Anleger. Nun bin ich erst mal verunsichert, dann bringt mich ziemlich schnell einiges aus der Ruhe. Deswegen bin ich ja auch unterwegs um zu lernen meine alte Zuversicht wieder zu erlangen. Bin ich am richtigen Anleger? Wo kommen die anderen Fähren her? Woher weiß ich das ich bei der richtigen Reederei bin?????? 

Ja, war alles richtig und alles easy…..

Mein erstes Ziel auf Sizilien soll der Ätna werden.  Straßen können auch gerade nach oben gehen… also eine Zeitangabe und dann werden es Serpentinenstraße. 

Irgendwann dreht sich der Weg immer höher und die Landschaft verändert sich. Aus Kiefernwäldern werden Ginsterwälder. Ja ich weiß bei uns sind das Büsche, hier wachsen sie zu Bäumen die in die Straße ragen. Die Vegetation wird weniger, jetzt säumt Riesenfenchel die Wege und dann ist auch der nicht mehr zu sehen. Die Landschaft besteht aus dunkelbraunen, bizarren Gebilden und es wird mit jeder Serpentine hinauf kälter. Das Thermometer zeigt oben 7 Grad an, dazu weht ein eisiger Wind und ein wild wechselnder Sonne Wolken Mix lässt es regnen nur um Sekunden später die Sonne ihre Kraft zeigen zulassen aber auch das nur kurz, denn dann bin ich schon wieder in eine Wolke gehüllt. 

Es eröffnet sich eine eigenartig schöne Landschaft über die der Ätna thront. 

Die Nacht war saukalt und windig. Joe hat ganz schön gewackelt und das nicht nur vom Wind. Die Sonne zeigt sich am nächsten Morgen nur kurz. Ich beschließe zu fahren, ich brauche Wärme und Sonne. Der Ätna verschwindet unter Wolken und ich beginne eine abenteuerliche Fahrt hinunter vom Berg. Da liegen Gesteinsbrocken rum, die waren gestern noch nicht da, daher hatte Joe also auch gewackelt ups… egal. Jetzt geht es in die Sonne. 

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